«erneuerbar heizen» und Impulsberatung
«erneuerbar heizen»: Ein beliebtes Programm bei Unternehmen und Privaten

Im Beratungsgespräch erhalten Eigentümerinnen und Eigentümer eine Empfehlung, welche Heizsysteme sich für ihre Liegenschaft am besten eignen.
EnergieSchweiz bietet Eigentümerinnen und Eigentümern mit dem Programm «erneuerbar heizen» Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Heizungsersatz für Öl-, Gas- oder Elektrodirektheizungen. Nicht nur werden zahlreiche Informationen rund um erneuerbare Heizenergie und die verfügbaren Heizsysteme angeboten, sondern auch eine schlagkräftige Beratung: Bei der kostenlosen Impulsberatung «erneuerbar heizen» erhalten Eigentümerinnen und Eigentümer vor Ort eine auf die Liegenschaft zugeschnittene Empfehlung, welche Heizungssysteme beim Wechsel auf erneuerbare Heizenergie infrage kommen. Weiter bietet «erneuerbar heizen» mit dem Heizkostenrechner ein hilfreiches Tool, mit welchem die groben Investitions-, Betriebs- und Energiekosten der verschiedenen Heizungssysteme über die Gesamtlaufzeit miteinander verglichen werden.
Unterstützung für Unternehmen
Im Herbst 2023 wurde die Website von «erneuerbar heizen» um eine Unterseite für Unternehmen und Verwaltungen ergänzt. Hatte sich das Programm zuvor hauptsächlich an Eigentümerschaften von Wohneigentum gerichtet, werden jetzt auch Unternehmen dazu motiviert, die Heizungen ihrer Immobilien durch ein mit erneuerbarer Energie betriebenes System zu ersetzen. Dabei wird eine kleine Impulsberatung für Nichtwohnbauten bis 30 kW Heizleistung und eine grosse Impulsberatung für Heizleistungen über 30 kW angeboten. 2024 wurde diese Zielgruppe gezielt auf «erneuerbar heizen» und das Beratungsangebot aufmerksam gemacht.
Jubiläum im Sommer:
Die 30'000. Impulsberatung
Die Impulsberatung wird seit April 2022 vom Bund gefördert. Aus diesem Grund können Eigentümerschaften die Beratung einmalig kostenlos beanspruchen. Einzige Voraussetzung ist, dass die Heizung mehr als zehn Jahre alt und als Hauptheizung für die Raumwärme im Einsatz sein muss. Seit April 2022 wurden jeden Monat rund 1000 Beratungen durchgeführt. Im Sommer 2024 konnte ein bedeutender Meilenstein gefeiert werden: Pauline Steiner aus Neuchâtel erhielt die 30'000. Impulsberatung. Als Immobilienverwalterin schätzt Steiner das Beratungsangebot sehr: «Mit der Impulsberatung können wir eine umfassende Analyse durchführen und unseren Klientinnen und Klienten Antworten geben.»

Der Neuenburger Regierungsrat Laurent Favre gratulierte Pauline Steiner zur 30'000. Impulsberatung.
Neue Bankenrichtlinie zur Energieeffizienz
Ab dem 1. Januar 2024 trat eine neue Richtlinie der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) in Kraft, bei der sich die Mitglieder verpflichteten, ihre Hypothekarkunden verstärkt auf die Förderung der Energieeffizienz aufmerksam zu machen. Von dieser Entwicklung profitiert auch «erneuerbar heizen», da einige Banken jetzt verstärkt auf die Impulsberatung hinweisen. «Nach der nachhaltigen Immobilienberatung können wir den Kontakt zu einer Fachperson des Programms ‘erneuerbar heizen’ herstellen», erklärt Manuel Kunzelmann, CEO der Migros Bank, im Interview. Darüber hinaus erhielt «erneuerbar heizen» 2024 wieder tatkräftige Unterstützung der zahlreichen Partnerorganisationen wie Minergie. Dank guten Beziehungen zu Eigentümerschaften und zur Baubranche verhelfen sie dem Programm zu mehr Bekanntheit.
Bund fördert Impulsberatung auch in den kommenden Jahren
Der Bund hat per 1. Januar 2025 das Klimaschutz- und Innovationsgesetz in Kraft gesetzt, das die Bevölkerung 2023 angenommen hat. Ein wichtiger Bestandteil dieses Gesetzes ist das sogenannte Impulsprogramm. Dabei sollen über zehn Jahre hinweg insgesamt zwei Milliarden Franken unter anderem in die Förderung des Wechsels von Öl-, Gas- und Elektrodirektheizungen auf erneuerbare Heizenergie investiert werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Impulsberatung «erneuerbar heizen» weiterhin gefördert.
Gebäudelabels Schweiz
Bei den Gebäudelabels Schweiz stand im Jahr 2024 die Einführung der neuen Standards im Zentrum. Die Reaktionen des Immobilienmarktes auf die Neuerungen waren sehr positiv. Die 400 Teilnehmenden des Treffens in Bern im September 2023 hatten hohe Erwartungen an die neuen Labels. Die Übergangsfrist, während der noch nach den alten Standardversionen zertifiziert werden konnte, ist vorüber. Die ersten Zahlen der eingereichten neuen Projekte stimmen die Verantwortlichen positiv, was zeigt, dass die Branche die Neuerungen gut aufgenommen hat.
Das Kernteam und das Koordinationsgremium Gebäudelabels Schweiz haben den Sitzungsrhythmus im Vergleich zur intensiven Entwicklungsphase der letzten Jahre bedeutet reduziert, sie treffen sich jedoch weiter regelmässig. Auch nach der Lancierung im Herbst 2023 bleibt es wichtig, die aktuellen Geschäfte zu besprechen und neue Projekte aufeinander abgestimmt zu entwickeln. Besonders wichtige Themen waren die Mitarbeit der Gebäudelabels im BFE-Forschungsprojekt «Netto-Null Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich» sowie die Gespräche mit dem SIA im Zusammenhang mit der SIA-Norm 390/1 «Klimapfad - Treibhausgasbilanz über den Lebenszyklus von Gebäuden». Daneben stehen GEAK, Minergie und SNBS nicht still und entwickeln ihre Produkte und Dienstleistungen weiter. Die Aktivitäten zu den 2000-Watt-Arealen wurden per Ende 2024 definitiv abgeschlossen. Es gibt jedoch weiterhin die Möglichkeit, ein bestehendes 2000-Watt-Areal mit den Anschlusslösungen in ein Minergie-Areal oder ein SNBS-Areal zu überführen.
Interview
Die Winterthurer Immobilienfirma Terresta saniert zwei Gebäude mit insgesamt 45 Wohnungen am Hobelwerkweg in Winterthur im bewohnten Zustand. Im Gespräch erzählt Vera Zubek, Leiterin Immobilienbewirtschaftung Terresta, von ihren Erfahrungen während der Planungsphase
Netto-Null und Kreislaufwirtschaft
Die beiden Themen Netto-Null und Kreislaufwirtschaft sind in der Bau- und Immobilienbranche nicht mehr wegzudenken. Auch bei EnergieSchweiz sind sie zentral. Wie bereits im oberen Teil angeschnitten, wurde beim BFE das Forschungsprojekt «Netto-Null Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich» bearbeitet. Dies zusammen mit einem breit aufgestellten Forschungsteam und einer grossen Steuergruppe. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nach Projektabschluss konkretisiert, auch bei den Gebäudelabels Schweiz.
Mit der Parlamentarischen Initiative «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» wurden im Eidgenössischen Umweltschutzgesetz neue Punkte eingeführt. Im Eidgenössischen Energiegesetz wird neu die graue Energie eingeführt: Die Kantone erlassen Vorschriften über die Grenzwerte für die graue Energie bei Neubauten und bei wesentlichen Erneuerungen bestehender Gebäude (Art. 45, Abs. 3, neuer Buchstabe e). Die Kantone haben dieses Thema in der kommenden neuen Auflage der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn aufgenommen. Die neuen Grenzwerte zur grauen Energie werden in der Baubranche einen Paradigmenwechsel auslösen und mithelfen, die Ziele für Netto-Null Gebäude zu erreichen.
EnergieSchweiz
Das Programm EnergieSchweiz des Bundesamts für Energie BFE arbeitet seit 2021 in den folgenden drei prioritären Handlungsfeldern:
- Gebäudeeffizienz und erneuerbare Energien für private Haushalte
- Mobilität von privaten Haushalten und Unternehmen
- Anlagen und Prozesse in Industrie und Dienstleistungen
Die Hauptprojekte im Handlungsfeld «Gebäudeeffizienz und erneuerbare Energien für private Haushalte» waren das Programm erneuerbar heizen mit der Impulsberatung für den Heizungsersatz, die Gebäudelabels Schweiz, Mieter/Vermieter, dazu kommen diverse weitere Projekte im Bereich der Gebäudetechnik.
EnergieSchweiz arbeitet eng mit den Kantonen, Städten, Gemeinden und Verbänden der Wirtschaft zusammen.
EnergieSchweiz
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Pulverstrasse 13, 3063 Ittigen
Telefon 0848 444 444
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